Am 19. September wurde sie gefeiert, die Bockwindmühle Vehlefanz, die schon beachtliche 200 Jahre auf ihrem Mühlenhügel in Vehlefanz steht. Trotz ihres stattlichen Alters hatte die junge/alte Dame bis zu ihrem Jubiläum keinen Namen. Dabei ist es in der Welt der Mühlen und Müller durchaus üblich, dass die treuen Arbeitsmaschinen, was eine solche Mühle ist, einen Namen tragen. Reist man durch Deutschland oder die Niederlande, findet man Namen, wie den der Müllerfamilien,  regional geprägte oder oftmals auch sagengebundene Namen. So fand sich auch hier in Vehlefanz ein passender Name für unsere Mühle, sie sollte auf „Schön Kathrein“ getauft werden. Die Sage der „Schön Kathrein von Vehlefanz“ ist auf der Internetseite des Heimatvereins Vehlefanz, www.heimatverein-vehlefanz-ev.de, nachzulesen.
Das Jubiläumsfest wurde zünftig gefeiert. Gezeigt wurde altes Handwerk aus jener Zeit, als „Schön Kathrein“ noch jung war.

Ein Böttcher baute mit Kindern kleine Holzeimer, eine Spinnerin zeigte wie die Spindel am Spinnrad sich fleißig dreht. Die Töpferin ließ die Töpferscheibe surren und so manch schönes Gefäß entstehen. Ein Täschner nähte vor Ort einzigartige Taschenunikate aus Leder. Müller Joachim aus Beelitz half als Müller in der Mühle aus und ließ so manchen Scherz aus dem Sack.  

Die Waschweiber aus Vehlefanz hatten am Mühlenberg ihren großen Waschtag. Da hieß es, die Ärmel hochgekrempelt und mitgemacht. Später flatterte die frische Weißwäsche auf den Leinen zwischen den alten Obstbäumen.

Nach getaner Arbeit konnte man sich in das mehr oder weniger bequeme „Bett im Kornfeld“, ein altes Holzbett, welches mit Stroh gefüllt war, fallen lassen. Die Fotogruppe „Blende 7“ konnte so den einen oder anderen schönen Schnappschuss von den Gästen machen und die Bilder in ihren Fotowürfeln verarbeiten.

Aber auch beim Essen ging es teilweise zu, wie vor 100 Jahren. Den ganzen Tag wurde frische Butter im Butterfass geschlagen, im Kessel über dem offenen Feuer köchelte der Wildgulasch, am Holzbackofen roch es nach frisch gebackenem Brot und ein Stück weiter kam frischer Fisch aus dem Rauch.

Die Kinder fanden ihren Spaß im Bastelzelt, auf der großen Strohburg und ganz dem Ort entsprechend, beim Eselreiten.
Unter dem Motto „Macht es wie die Müllergesellen, ab auf die Walz“, lud die

SG Vehlefanz Wanderer und gar ganze Familien zur Wanderung für Jedermann durch Vehlefanz ein.

Das kleine Bühnenprogramm wurde vom Kremmener Posaunenchor eröffnet. Zur Taufe der Mühle las Lennardt Burghardt aus der Klasse 4c, der Nashorn-Grundschule die Sage von der „Schön Kathrein von Vehlefanz“ vor. Danach wurde ein Holzschild mit dem Namen enthüllt und hinterher mit den Gästen auf die Mühle angestoßen. Die Vehlefanzer Amseln stimmten schwungvoll am Bock ein und besangen unsere Mühle. Später zeigten die Cheerleader aus Hennigsdorf ihr Können. Der Shanty-Chor Kremmen entführte auf eine Reise durch Deutschland. Wieder zurück in heimatliche Gefilde folgte die Modenschau „Früher und Heute“ mit dem Modesalon M-45 Fashion aus Vehlefanz. Die eine oder andere Dame auf dem Fest konnte sich sicher Anregungen zur neuen Herbstmode holen.

Kurz vor dem Dunkelwerden kam der Märchenerzähler Klaudio. Er hatte so manche mystische Geschichte rund um die Mühlenwelt im Repertoire und zog die Kinder bei Feuer und Stockbrot in seinen Bann.
Als sich der Tag dann dem Ende entgegen neigte, erstrahlte die alte Mühle in einem wunderschönen Lichterfarbspiel und stand noch einmal im Fokus vieler Kameras.

Ein solches Fest lebt von und mit seinen Machern. Wir möchten uns bei allen Mitarbeitern, ehrenamtlichen Helfern und Akteuren bedanken.