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„Es ist immer Zeit, ein Apfelbäumchen zu pflanzen" (Martin Luther)
Vor etwa acht Jahren entstand die Idee zum 500. Reformationsjubiläum eine neue Apfelsorte, den Apfel „Martin Luther“ zu entwickeln. Die Barnimer Baumschulen Biesenthal der Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH Lobetal, eine diakonische Einrichtung, war hierfür der ideale Träger. Nach langen Vorbereitungen und Versuchen erfolgten die Veredlung und Aufzucht der 95 Hochstammbäumchen unter Mithilfe von Menschen mit geistig und psychischer Behinderung.
Entstanden sind Bäume einer neuen Sorte namens „Martin Luther“. Diese hat historische Wurzeln, ist eine Auslese aus dem damals sehr verbreiteten Borsdorfer Apfel, der bereits 1177 urkundlich erwähnt wird. Das Ausgangsmaterial stammt aus der Obstbauversuchsanstalt Müncheberg.
Diese 95 Apfelbäumchen sollen an die 95 Thesen Martin Luthers erinnern, seine Überzeugungen in unserer Zeit festigen und neue Früchte tragen, vielleicht noch im 22. oder sogar 23. Jahrhundert. Pünktlich zum Jubiläum waren die Bäumchen kräftig genug, um an neuen Orten Wurzeln zu schlagen, einer hiervon nun bei uns in Vehlefanz, der Baum 77, er ist Luthers These Nummer 77 gewidmet.
Durch Zufall erfuhren die Mitmacher vom Kirchen-Café von dieser Aktion. Die Begeisterung war groß und es konnte noch einer der 95 Bäumchen, ausschließlich aus den Spenden an das Cafe, für die evangelische Dreieinigkeits-Kirchengemeinde Vehlefanz / Schwanteerworben werden.
Am 21. Oktober 2017 fand die Übergabe aller 95 Bäumchen in Wittenberg mit einer Festveranstaltung im Innenhof der „Leucorea“ statt. Aus unserer Gemeinde fuhren Barbara Maile, Vorsitzende des GKR, Birgit Täger und Joachim Reinke vom Kirchencafe zum Baumempfang. Einleitende Worte sprachen Martin Wulff, Lobetaler Geschäftsführer und der Oberbürgermeister von Wittenberg Torsten Zugehör.
Dr. Peter Luther, ein Nachfahre in 14. Generation der Familie Luther und Andreas Pachali, Leiter der Barnimer Baumschulen Biesenthal gaben Erläuterungen zum Entstehen dieser neuen Apfelsorte. Danach wurden die Bäume an die meist anwesenden Subskribenten, die aus ganz Deutschland und sogar aus Oslo angereist waren, übergeben.
Herr Quester von der Firma Quester aus Vehlefanz übernahm den Transport.
An seinem Bestimmungsort vor der Kirche in Vehlefanz wurde am 25. Oktober 2017 der Martin Luther Apfelbaum mit einer kleinen Feier und einer kurzen Andachtvon Erdmut Schulze, durch dieFirma Klatt, Garten-und Landschaftsbau in Bärenklau, eingesetzt.
Herzlichen Dank an Familie Quester sowie Gundula und Hagen Klatt, die uns unentgeltlich mit viel Freude unterstützten.
Möge unser Baum lange blühen und Früchte tragen, als Symbol für unsere christliche, evangelische Kirche und für unsere Kirchengemeinde.
Zu einem späteren Zeitpunkt sollen eine Gedenktafel und eine Bank zum Verweilen den Standort schmücken.
Joachim Reinke