Hier muss doch das Streicheln vieler kleiner Kinderhände geholfen haben. Der Traberwallach Halifax gewann nach dem Besuch der Kita "Zwergenland" aus Eichstädt ein großes Tunier.

Er ist schon siebzig Jahre alt – und zeigt seinen Gegnern trotzdem, wo es auf der Rennpiste lang geht. Am Pfingstwochenende gelang Ulrich Mommert, dem Eigentümer des bei Oberkrämer gelegenen Gestüts Eichstädt, auf der Bahn in Hamburg-Bahrenfeld einer der größten Erfolge seiner Sulkykarriere. Der Unternehmer aus der Automobil-Zuliefererbranche, der gemeinsam mit dem Trabrenn-Weltmeister Heinz Wewering rund siebzig Pferde in Eichstädt trainiert, gewann mit seinem Traberwallach Halifax den Vorlauf und das Finale des renommierten Hansi-Stamp-Memorials um 43.000 Euro Preisgeld.

Keiner der elf Gegner hatte Mommert und seinen Außenseiter Halifax auch nur ansatzweise auf der Rechnung. Und der Oberkrämer Gestütsbesitzer sah es ähnlich, denn er machte sich unmittelbar vor dem Start überhaupt keine Hoffnung. Der Sulkyfahrer schmunzelt: „Meine Frau Karin hat mich regelrecht zum Sieg getrieben. Denn vor dem großen Finale sagte ich zu ihr, dass ich doch gar keine ernsthafte Siegchance hätte. Karin antwortete nur trotzig: Und genau die wirst Du jetzt nutzen!“

Im Rennen machte der mit Abstand älteste Teilnehmer dann alles goldrichtig und legte mit seinem Traber ein atemberaubendes Finish hin. Das Gespann gewann mit anderthalb Längen Vorsprung überaus leicht. Für Ulrich Mommert, der die Sulkylizenz dem Reglement entsprechend aus Altersgründen Ende des Jahres abgeben muss, wurde der Start in Hamburg zum totalen Triumph. „Ich bin quasi das, was man bei Rennpferden als ausjährig bezeichnet“, freute sich der Berliner über den tollen Höhepunkt seiner letzten Sulkysaison.