Kurzchronik Eichstädt

Kurzchronik

Eichstädt

Die Ersterwähnung von Eichstädt geht in das Jahr 1273 zurück und wird mit dem Spandauer Nonnenkloster in Verbindung gebracht, wo der Bischof Heinrich von Brandenburg das Kloster verpflichtete, allen Kirchen im Umkreis Wein und Oblaten zu liefern. Eichstädt erhielt demnach einige Quart Wein und Weizen, um daraus Oblaten zu fertigen.

Woher der Name Eichstädt kommt, lässt sich eigentlich nur vermuten. Es gibt inzwischen, angefangen von der Namensgebung durch deutsche Siedler bis hin zur Namensübertragung durch Adlige, einige Varianten dazu. 1350 jedenfalls gehörte Eichstädt, damals noch "Eyckstede", zum Burgbesitz Bötzow, das dem Grafen Ulrich von Lindow zur Belehnung übergeben wurde.

Im Jahre 1474 gab es in Eichstädt einen Rittersitz mit vier Hufen (eine Hufe war zwischen sieben und 15 Hektar groß) Land, ferner fünf bäuerliche Höfe mit 13 Hufen und einem Kossäthen (Kleinbauer). Man unterschied in Eichstädt die "Königliche Gemeinde" von der "Adligen Gemeinde", je nach Abhängigkeit der Bauern. Letztere blieb vom 13. bis 19. Jahrhundert bestehen, der Gutsbesitzer übte die Hofgerichtsbarkeit aus. Im Laufe der Jahrhunderte wurden diese Gebiete (Marken) erobert und besiedelt. Ab 1540 gehörte der Ort zum Kirchensprengel Spandau (vorher Nauen). Im 16. Jahrhundert gab es bereits zwei Rittergüter im Ort. Die Namen der damaligen Besitzer "von Hünnicke" und "von Krämer" dominierten fast 200 Jahre in Eichstädt; für etwa diese Zeit (1550 bis 1764) hatten beide auch ihr Gut im Ort.

In Eichstädt wohnten 1624 außer zwei Rittergutsbesitzerfamilien noch 23 Familien. Durch die Auswirkungen des 30-jährigen Krieges waren mehrere Bauern gezwungen, ihr Land an den Grundherrn abzugeben, wobei manch Bauer ein schlechteres Landstück im Austausch erhielt.


1793 gab es im Dorf fünf Rittergüter, die einer Gräfin von Schlippenbach gehörten. 1805 lebten nach einer Statistik 323 Einwohner in Dorf und Gut. Die fünf ehemaligen Rittergüter waren zu einem vereint. Neben der Kirche, die zu dieser Zeit noch "Mutterkirche" im Ort war, gab es eine Schmiede und eine Krug (Gaststätte). Etwas später, 1814, wurde die Pfarrei durch einen Brand vernichtet. Damit wurde die Kirche eine Nebenstelle von Marwitz.

Zwischen 1816 und 1850 konnte allgemein die Erbuntertänigkeit der Bauern abgeschafft werden. Dadurch wechselte das Gut aus adligem in bürgerlichen Besitz.
1885 hatte das Dorf 467 Einwohner auf einer Fläche von 551 Hektar. Auf dem Rittergut lebten 176 Bewohner, die eine Fläche von 337 Hektar zu bewirtschaften hatten.
Im Jahre 1892 wurde Dank des Gutsbesitzers Simon Böhm der erste Saison-Kindergarten in der Dorfgeschichte eingerichtet. "Ella Böhmes Kinderheim" betreute die Vorschulkinder während der Erntezeit.


1929 wurde im Adressbuch der Landwirtschaftlichen Güter der Provinz Brandenburg Prof. Dr. Hans Goldschmidt als Besitzer des Gutes genannt. Goldschmidt zählt zu den bedeutendsten Chemikern in Deutschland. Die Goldschmidts verkauften unmittelbar vor dem Machtantritt der Nationalsozialisten, im Bewusstsein der drohenden Gefahr, das Gut und emigrierten.

1945 bekamen Landarme und Landlose durch die Bodenreform Acker. Einige Neubauern schufen sich Hofstellen. Es war nötig, dass eine Wasserleitung gelegt wurde. Eichstädt hatte zu dieser Zeit ca. 600 Einwohner.
Mit der Gründung der LPG 1953 wurde auch eine Maschinen- und Ausleihstation eingerichtet. Für Arbeiter in vier neuen Häusern Wohnungen geschaffen.

Nach 1990 entstanden zwei Wohnanlagen und ein Gewerbegebiet. Die Einwohnerzahl hat sich verdoppelt (heute 890). Aus den Schafstallanlagen entstand ein Zentrum für den Reitsport.
Eichstädt war eine der ersten Gemeinde, die erschlossen wurde. So bekam man eine Straßenentwässerung, Erdgasleitung, neue Gehwege, Straßenbeläge und Straßenbeleuchtung.
Ein völlig neues, schönes Aussehen hat der Ort bekommen, nicht zuletzt durch die  Entschlammung des Dorfteiches, die Neuanpflanzung von Bäumen und die Sanierung des Kirchendaches.

Außerdem ist der Ortsteil Eichstädt, auch nach dem Zusammenschluss der ehemaligen amtsangehörigen Gemeinden zur Gemeinde Oberkrämer durch die Gemeindegebietsreform im Land Brandenburg 2001/2002, Sitz der Verwaltung.
Die Nähe zum Krämerwald lädt zu Wanderungen ein. Der gepflegte Dorfanger, mit der aus Feldsteinen erbauten Kirche und der Uppstallpark, runden den erfreulichen Gesamteindruck dieses Ortsteiles ab.

Wir danken Frau Koslitz für ihre freundliche Zuarbeit!

 

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